Mutter mit zwei Kleinkindern fröhlich auf dem Sofa.

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Corona: Kinder sind durch aktiveres Immunsystem in den Atemwegen vor schweren Verläufen geschützt

15.12.2023

Kinder und Jugendliche weisen bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 weniger Symptome und eine kürzere Krankheitsdauer auf als Erwachsene. Zudem kommt es bei ihnen viel seltener zu schweren Verläufen. Doch was ist die Ursache hierfür?

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum fanden heraus, dass bei Kindern das Immunsystem in den oberen Atemwegen bereits vor der Infektion wesentlich aktiver ist als bei Erwachsenen. Im Vergleich zu Erwachsenen wird die Nasenschleimhaut der Kinder nicht nur von deutlich mehr Immunzellen besiedelt. Zudem produzieren die einzelnen Immunzellen bereits bei gesunden, nicht-infizierten Kindern mehr entzündungsfördernde Botenstoffe, sogenannte Zytokine. Über diese Botenstoffe kommuniziert das Immunsystem mit den Schleimhautzellen und regt sie zur Produktion der Sensorproteine an, sodass damit weitaus schneller auf die Infektion mit SARS-CoV-2 reagiert werden kann.

Im Ergebnis bescheinigen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler Kindern einen angeborenen starken Schutzmechanismus gegen Atemwegsinfekte, der wahrscheinlich auch bei der Abwehr anderer Viren greift. In der Pandemie wurde dieser Unterschied besonders deutlich, da das Immunsystem aller Menschen zum ersten Mal mit dem Coronavirus in Kontakt kam. Denn bei anderen Infektionen wie zum Beispiel einer Grippe haben Erwachsene durch wiederholten Kontakt mit den Viren schon ein Immungedächtnis zur Abwehr der Erreger aufgebaut. Dadurch kommt die Wirksamkeit der besseren Virusabwehr der Kinder nicht mehr so deutlich zum Tragen.

 

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Zur Pressemeldung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzt*innen